Manchmal überrascht uns das Leben mit besonderen Begegnungen. Manchmal entstehen Beziehungen über alle Grenzen hinweg. Das passiert nicht nur uns Menschen, sondern auch den Tieren. Forest, ein auf unserem Hof im November 2019 geborenes Stierchen, leidet an einer geistigen und körperlichen, genetisch bedingten Behinderung. Er kann kaum laufen und ist auf dem rechten Auge blind, sein Kopf hängt müde zur Seite. Weil er den anderen Kühen auf der Weide nicht folgen konnte und oft alleine zurück blieb, bedroht von Wildtieren wie Füchsen, brachten wir ihn zur Sicherheit in den Stall. Näherte man sich ihm dort, kam er langsamen Schrittes auf einen zu, ließ sich füttern und streicheln, dankbar für ein wenig Nähe. Die meiste Zeit aber blieb er alleine. Bis vergangene Woche. Bis Annabelle in sein Leben trat. Mit rosaroter Haut, großen Ohren und Ringelschwänzchen. Seither ist nichts mehr wie es war. Denn in dem Moment, in dem Schweinchen Annabelle Stierchen Forest sah, sprang sie auf ihn zu, schnupperte an ihm, kuschelte sich dich an ihn, um wenig später in seinem Dunst einzuschlafen. Mal liegt Annabelle nun quer über Forests Rücken. Dann legt sie ihr Gesicht auf seinen Vorderfüßen ab. Oder es ist Forest, der seines sanft an ihren Rücken drückt. Wenn sie so daliegen, Schnauze an Schnauze, dann wirkt es, als ob sie sich ein Leben lang kannten. Dann kann man nicht anders, als die beiden anzuschauen und zu staunen. Nähert sich Forest nun ein Mensch, um ihn zu streicheln oder zu füttern, bleibt er meist regungslos liegen. Dicht neben Annabelle.
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